Gute Führung?

admin 

Ist das noch unbedacht oder ist das schon offene Provokation?

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Die Uni Bremen überschreibt ein Plakat, das ihre angebliche Familienfreundlichkeit bewerben soll, mit „Gut führen“. Wir brauchen hier keine lange Abhandlung zur deutschen Geschichte niederschreiben, um darzulegen, dass das mindestens ein Geschmäckle hat. Was sollen wir mitnehmen? Dass der Rektor ein guter Führer ist?

Mal ganz von dieser offensichtlichen Dimension abgesehen ist das Plakat reiner Murks. Es stimmt zwar, dass die Universität der Zukunft familienfreundich sein sollte, aber die Arbeitsverhältnisse, die momentan an der Uni Bremen herrschen und sich für die Zukunft andeuten, sind alles andere als familienfreundlich. Schon jetzt wird ein Drittel des Betriebs der Uni über Drittmittel finanziert, Tendenz steigend. So ziemlich alles ist familienfreundlicher als nächtelang Projektanträge ausarbeiten und sie dann in zeitaufwändigen Einwerbereisen zu vertreten, um die Mittel für seine Forschung einzuholen.

Zudem werden immer mehr Stellen für wissenschaftliche MitarbeiterInnen befristet – für eine Familiengründung, für die es Planungssicherheit braucht, alles andere als eine gute Basis.

Und will die Uni es wirklich als gute Personalführung verkaufen, dass die Unileitung in der Öffentlichkeit schweigt, während ihr zunehmend die Mittel für das Personal gestrichen werden? Dass vom Rektor nichts zu hören ist, während die Arbeitsverhältnisse an der Uni immer prekärer werden?

Gute „Personalführung“ hieße für uns,  für seine MitarbeiterInnen einzustehen und sich öffentlich für sie einzusetzen. Das Gegenteil war der Fall und Besserung ist nicht in Sicht. Sich dann auch noch auf Plakaten mit extrem fragwürdiger Botschaft zu feiern, ist eine bodenlose Unverschämtheit.

 

 

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