Lieber AStA, wann bist du pleite?

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Der Tagesordnungspunkt Nummer 3 der letzten Sitzung des Studierendenrats (SR) klang zunächst langweilig: Wirtschaftsprüfbericht. Semantisch nicht unbedingt Aufregung erweckend, erlebte sein blaues Wunder, wer sich denn durch den Wälzer arbeitete. Satte 84.000,- € (!) hat der AStA im abgelaufenen Haushaltsjahr mehr ausgegeben als eingenommen. Wohin all das Geld gegangen ist, dazu kein Wort. Tatsache ist, dass das die AStA-eigene Autovermietung von den Studierenden so schlecht angenommen wird, dass sie nur noch mit Zuschüssen aus dem Haupthaushalt und ständig neuen Krediten aus den Geldern, die für unser Semesterticket vorgesehen sind, über Wasser gehalten werden kann.

Aus ominösen Gründen hält der AStA überhaupt noch an seinem hochdefizitären Kfz-Referat fest. Zumal es durchaus entbehrlich ist: seit vielen Jahren hält der AStA bereits einen Vertrag mit einer Bremer Autovermietung, dessen Konditionen für Studierende mindestens genauso gut sind. Viel schlimmer sind also die Aussichten für den Haupthaushalt. An diesem Topf hängen die wichtigen Einrichtungen für Sozialberatung, für ausländische Studierende und nicht zuletzt die Stugen, die in ihren Fächern Gremienarbeit leisten, Erstis betreuen, Parties organisieren etc. Macht der AStA hier weiter wie bisher, hat er den Haushalt bald in die Pleite gewirtschaftet. In nicht mal 1 1/2 Jahren wäre alles weg. Danach kann er sich noch eine Zeit lang mit dem Geld, dass von Studierenden schon für das nächste Semester überwiesen wurde, also eigentlich noch gar nicht zur Verfügung steht, über Wasser halten. Danach wäre die verfasste Studierendenschaft an der Uni Bremen zahlungs- und handlungsunfähig.

Wie erklärt sich der AStA diese Lage und was will er tun? Das hätte AfA in der SR-Sitzung auch gerne gewusst. Auf die erste Frage gab es keine Antwort und auf die zweite nur die Antwort, dass man einen ausgeglichenen Haushalt erreichen, allerdings nirgendwo sparen wolle. Nachfragen wurden nicht beantwortet – „ist nicht schriftlich“, so die Begründung.

Wer sich übrigens den Wirtschaftsprüfbericht anschauen möchte, um selbst zu sehen, wie der AStA wirtschaftet, wird eine überraschende Antwort bekommen. Denn ’normale‘ Studierende dürfen ihn gar nicht sehen. Und SR-Mitglieder nur „unter Aufsicht“ anschauen. Und selbst letzteres wird kaum wahrgenommen – AfA war auf der SR-Sitzung die einzige Liste, die den Bericht überhaupt gelesen hatte.

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