Glashalle der Uni Bremen

Studierendenprogramm für die SR- und AS-Wahl 2025

Unsere Uni: solidarisch und bunt!

Die Uni Bremen soll ein Ort sein, an dem sich alle Studierenden wohlfühlen – unabhängig von sozialer Herkunft, finanziellen Möglichkeiten oder anderen Barrieren. Dafür setzen wir uns als AStA für Alle ein – eure linke Bündnisliste an der Uni Bremen. Seit über 35 Jahren kämpfen wir für eine bunte, offene, gerechte und solidarische Universität, an der Bildung kein Privileg, sondern ein Recht für alle ist.

Doch ein solidarischer Campus entsteht nicht von allein. Der künftige AStA muss sich für echte Chancengleichheit, gute Studienbedingungen und einen lebenswerten, vielfältigen Campus starkmachen. Was das konkret bedeutet, erfahrt ihr in unserem Studierendenprogramm.

Ein starker AStA für alle Studierende!

Ein AStA darf nicht nur verwalten – er muss gestalten! Er muss die Lebensrealität der Studierenden verbessern und die Interessen aller vertreten. Dazu gehört insbesondere, dass Beratungsangebote, wie die BAföG- und Sozialberatung, finanziell besser ausgestattet und ausgebaut werden. Auch neue Projekte und Unterstützungsangebote sollten direkt aus den Bedürfnissen und Forderungen der Studierendenschaft entstehen.

Gleichzeitig ist der künftige AStA in der Verantwortung, für mehr Transparenz zu sorgen – sei es bei finanziellen Aufwendungen, der Besetzung von Posten oder seiner generellen Arbeit im Namen der Studierenden. Mit einer Wahlbeteiligung von nur 6 % leidet die Legitimation des AStA erheblich. Es ist die Aufgabe des künftigen AStA, das Vertrauen in die Hochschulpolitik zu stärken und mehr Studierende zur Abgabe ihrer Stimme zu bewegen – denn eine Uni für alle braucht auch eine Mitbestimmung von allen!

Lasst uns gemeinsam für eine bunte, offene, gerechte und solidarische Universität Bremen kämpfen – mit einem AStA, der sich konsequent für die Interessen aller Studierenden einsetzt! Deshalb in der Wahlwoche vom 02. bis 06. Juni eure linke Bündnisliste AStA für Alle wählen!

Inhaltsverzeichnis

Studierende mobil machen

In den letzten Semestern konnten bereits einige Verbesserungen für die Mobilität von uns Studierenden erreicht werden: Das Deutschlandsemesterticket wurde eingeführt, wir profitieren von einem günstigen Bike-Sharing-Tarif, und im SR wurde ein Lastenrad-Sharing beschlossen.

Doch das reicht nicht! Die ÖPNV-Anbindung der Universität ist weiterhin unzureichend. Besonders abends und am Wochenende ist der Weg von der City zum Campus eine Zumutung. Zudem ist die Fahrradselbsthilfewerkstatt nicht mehr auf dem neuesten Stand. Auch fehlt ein vergünstigter Studierendentarif bei Car-Sharing-Anbietern und Autovermietungen.

Deshalb setzen wir uns für folgende Maßnahmen ein:

  1. Modernisierung und Ausbau der Fahrradselbsthilfewerkstatt
  2. Bessere ÖPNV-Anbindung am Abend und am Wochenende
  3. Expressbusse zum Hauptbahnhof und zum Forum am Domshof
  4. Ausbau der Straßenbahnlinie 8
  5. Querverbindung aus Horn-Lehe
  6. Günstiger Car-Sharing-Tarif

Sorgenfreie Studienfinanzierung

Die Lebenshaltungskosten steigen weiter und nicht alle Studierenden können auf ausreichende finanzielle Unterstützung aus dem Elternhaus zählen. Das BAföG gleicht die finanziellen Lücken nicht aus. Die Sätze sind zu niedrig und zu wenig Studierende sind bezugsberechtigt.

Der Semesterbeitrag muss wieder sinken. Der Umstieg auf das günstigere Deutschlandsemesterticket zum Wintersemester 2024/25 war ein richtiger Schritt, doch dieser positive Impuls wird durch neue Mehrbelastungen zunichte gemacht: Der Verwaltungskostenbeitrag, der Studierendenwerksbeitrag und der Preis für das Deutschlandsemesterticket werden ansteigen, dies ist beschlossen. Die Studierendenvertretung muss dem aktiv entgegentreten. Sie muss den Dialog mit den Entscheidungsträger*innen suchen und für finanzielle Entlastung der Studierenden sorgen: Der Verwaltungskostenbeitrag gehört abgeschafft und das Land Bremen muss das Studierendenwerk wieder finanziell besser unterstützen. Weiter muss der Preis des Semestertickets zur Sicherung der Preisstabilität vom Deutschlandticket entkoppelt werden.

Auch TVStud muss weiter vorangebracht werden. Ein Tarifvertrag für studentisch Beschäftigte bedeutet bessere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen. 2025 steht eine neue Verhandlungsrunde mit den Ländern an – hier muss sich die Studierendenvertretung der Universität Bremen aktiv einbringen.

Deshalb setzen wir uns für folgende Maßnahmen ein:

  1. Semesterbeitrag senken
  2. Ausreichende Finanzierung des Studierendenwerks
  3. Preisstabilität des Deutschlandsemestertickets gewährleisten
  4. Elternunabhängiges BAföG
  5. BAföG auch nach der Regelstudienzeit
  6. BAföG-Erhöhung und Inflationsausgleich
  7. Zero-Waste-Teller ausweiten und kostenlos machen
  8. Medikamentenzuzahlung für Studierende abschaffen
  9. Voranbringen von TVStud

Mehr bezahlbarer studentischer Wohnraum

Bezahlbarer studentischer Wohnraum ist seit jeher knapp. Das Studierendenwerk wirkt dem seit Jahren mit eigenen Wohnheimen und günstigen Mieten entgegen. Doch trotz Neubauten und zusätzlicher Wohnungen reicht das Angebot bei weitem nicht aus. Die Nachfrage ist höher als das Angebot und viele Studierende erhalten Absagen.

Daher braucht es den Bau weiterer Wohnheime durch das Studierendenwerk, idealerweise in direkter Nähe zur Universität. Baulücken auf dem Campus sollen für studentischen Wohnraum genutzt werden und bei der Bebauung von Freiflächen am Rand des Campus müssen Wohnheime eingeplant werden. Diese Grundstücke dürfen nicht wie in der Vergangenheit an Investoren vergeben werden, die hochpreisige Apartments mit für den Großteil der Studierenden unbezahlbaren Mieten errichten. Stattdessen müssen sie an das Studierendenwerk gehen, das faire Mietpreise garantiert.

Durch den neuen Standort mit dem Forum am Domshof braucht es zudem Studierendenwohnheime in der Innenstadt, um dort ansässigen Studierenden bezahlbaren Wohnraum zu bieten.

Deshalb setzen wir uns für folgende Maßnahmen ein:

  1. Mehr Studierendenwohnheime
  2. Wohnmöglichkeiten in der Nähe des neuen Forums am Domshof
  3. 400 €-WG-Garantie
  4. Keine Vergabe von Uni-nahem Bauland an private Investoren

Ein moderner und lebenswerter Campus für alle

Der Campus sollte mehr sein als nur ein Ort für Vorlesungen. Er muss ein Raum zum Lernen, Begegnen und Vernetzen sein, an dem sich alle Studierenden unabhängig persönlicher Eigenschaften wohlfühlen. Der Campus muss in allen Bereichen gut ausgestattet sein und dazu beitragen, das Studium zu erleichtern, statt es durch veraltete Strukturen unnötig zu verkomplizieren.

Eine Modernisierungsoffensive ist dringend nötig. Während an anderen Universitäten längst Projekte wie eine Karte nach dem „eine Karte für alles“-Modell umgesetzt wurden, warten sie hier seit Jahren auf den nötigen Anschub. Auch studentische Projekte und Freizeitangebote müssen stärker gefördert werden, durch gezielte Fördergelder als auch durch die Modernisierung bestehender universitärer Angebote.

Deshalb setzen wir uns für folgende Maßnahmen ein:

  1. Campus-Karte
  2. Mehr studentische Lernräume
  3. Längere Bibliotheksöffnungszeiten
  4. Längere Mensaöffnungszeiten
  5. Mehr Steckdosen
  6. Ausbau des WLAN-Netzes
  7. Genderneutrale Sanitäreinrichtungen
  8. Kostenlose Menstruationsprodukte
  9. Arbeitsstelle gegen Diskriminierung und Gewalt ausbauen
  10. Mehr Unterstützung für studentische Projekte und Kultur
  11. Schaffung von Kulturangeboten
  12. Hochschulsport studierendenfreundlich gestalten
  13. Uni-Fit modernisieren und ausfinanzieren
  14. Verwaltungsstrukturen digitalisieren

Gute Studienbedingungen mit flexiblen Wegen zum Abschluss

Gute Studienbedingungen sind die Grundlage für ein erfolgreiches Studium. Das Studium muss sich an die unterschiedlichen Lebenssituationen der Studierenden anpassen und flexible Lösungen für verschiedene Herausforderungen bieten. Studierende dürfen nicht gezwungen werden, ihr Leben strikt an ein unflexibles System anzupassen, vielmehr muss das Studium so gestaltet sein, dass es auch komplexen Lebenssituationen gerecht wird.

Dazu gehört die konsequente Durchsetzung bestehender Rechte sowie eine umfassende Reform des Prüfungswesens mit einer besseren personellen und technischen Ausstattung der Prüfungsämter. Nur wenn das Studium studierendenfreundlich gestaltet ist, können hohe und erfolgreiche Abschlussquoten erreicht werden.

Deshalb setzen wir uns für folgende Maßnahmen ein:

  1. Verpflichtender Pädagogiklehrgang für alle Lehrenden
  2. Reform und bessere Ausstattung des Prüfungswesens
  3. Konsequente Umsetzung des Verbots der Anwesenheitspflicht
  4. Keine Zwangsexmatrikulation aufgrund nicht bestandener Prüfungen
  5. Abschaffung der Regelstudienzeit und des Numerus Clausus
  6. Streaming der Vorlesungen und Seminare
  7. Garantierter Masterstudienplatz
  8. Ausweitung des Onlineangebots an Studienliteratur
  9. „Studieren ohne Abitur“ weiter ausbauen und fördern

Unsere Uni nachhaltig gestalten

Nachhaltigkeit ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit und muss in der Hochschulpolitik eine wesentliche Rolle spielen, um die Universität langfristig zukunftsfähig zu gestalten. In der Vergangenheit wurden unter unserer Mitwirkung bereits nachhaltige Projekte initiiert und umgesetzt. So profitieren Studierende seit diesem Semester von einem Sondertarif beim Bike-Sharing-Angebot Bre.Bike und ein studentisches Lastenrad-Sharing wurde beschlossen und muss nun umgesetzt werden. Bestehende Initiativen wie der Zero-Waste-Teller oder „Campus Goes Biodiverse“ müssen erhalten und kontinuierlich weiterentwickelt werden. Auch vom AStA organisierte Angebote wie der Kleidertausch leisten einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Universität.

Neben konkreten Projekten darf die strukturelle Nachhaltigkeit nicht vernachlässigt werden. Die Universität hat sich eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie gegeben, deren Umsetzung durch die Studierendenvertretung eingefordert, kritisch begleitet und überprüft werden muss. Dabei gilt es sicherzustellen, dass niemand übersehen wird. Nachhaltigkeit bedeutet auch soziale Gerechtigkeit und die Berücksichtigung von Minderheiten.

Zudem muss Nachhaltigkeit verstärkt in der Lehre verankert werden. Lehrende sollten verstärkt mit einem Nachhaltigkeitsschwerpunkt forschen und dieses Thema in ihre Lehre integrieren, um nachhaltiges Denken und Handeln langfristig in der Universität zu etablieren.

Deshalb setzen wir uns für folgende Maßnahmen ein:

  1. KlimaTeller einführen
  2. Studentisches Lastenrad-Sharing
  3. E-Autos im Kfz-Referat
  4. E-Ladesäulen auf den Uniparkplätzen
  5. Neu- und Umbauten klimagerecht gestalten
  6. Nachhaltigkeitsschwerpunkt bei Professuren
  7. Nachhaltigkeitsprofil der Uni stärken

Mitbestimmung der Studierenden stärken

Die Mitbestimmung der Studierenden bei Entscheidungen, die den Studienalltag und damit ihr Wohlbefinden sowie ihren Studienerfolg unmittelbar betreffen, muss dringend verbessert werden. Der Erfolg unserer Forderungen basiert darauf, dass Studierende von Lehrenden, externen Akteuren und der Politik gehört werden. Die Studierendenvertretung kann allein nur wenig umsetzen, da ihr sowohl die finanziellen Mittel als auch die Entscheidungskompetenzen fehlen.

Ein zentrales Problem ist die professorale Mehrheit im AS. Professorinnen und Professoren verfügen dort über mehr als die Hälfte der Stimmen, sodass sämtliche Entscheidungen letztlich von ihnen abhängen. Auch wenn eine Entscheidung Studierende direkt betrifft, haben diese nicht die notwendige Einflussmöglichkeit. Ein weiteres Problem ist die geringe Wahlbeteiligung bei den Studierendenratswahlen, die zuletzt bei nur 6 % lag und ein erhebliches Legitimationsdefizit der Studierendenvertretung verursacht. Es ist daher ihre Aufgabe, das Interesse und die Beteiligung der Studierenden zu steigern, um ihre Legitimation zu stärken und eine repräsentative Vertretung sicherzustellen.

Zudem gibt es strukturelle Defizite innerhalb der Studierendenschaft. Im AStA bestehen seit längerer Zeit Intransparenzen bei Postenbesetzungen und Finanzfragen. Haushaltspläne werden nicht veröffentlicht, Kandidatinnen und Kandidaten stellen sich vor der Wahl nicht vor und erstatten dem SR später keinen Bericht. Zudem weisen Ordnungen und Satzungen der Studierendenschaft demokratische Defizite auf. Eine Überarbeitung dieser Regelwerke ist notwendig, um den demokratischen Konsens innerhalb von SR und AStA zu stärken.

Deshalb setzen wir uns für folgende Maßnahmen ein:

  1. Transparenz des AStA erhöhen
  2. Wahlbeteiligung steigern
  3. Gremien-Slot schaffen und Engagement honorieren
  4. Viertel-Parität im AS
  5. Überarbeitung der Ordnungen und Satzungen

Zeit für Veränderungen im AStA

Seit über zehn Jahren sind wir als AStA für Alle nicht mehr im AStA vertreten. Obwohl wir bei den Wahlen zum SR regelmäßig die relative Mehrheit erhalten, schließen sich seit einigen Jahren die Listen Gabi, Kralle, Linke.SDS, Tierrechtsliste und Mensa-Liste (ehem. Zukunft-Heute) zusammen und sichern sich so die Stimmenmehrheit im SR. Dadurch besetzen sie die AStA-Posten ausschließlich mit ihren ei-
genen Kandidat*innen.

Seit dieser Zeit beobachten wir erhebliche strukturelle Defizite im AStA. Nur wenige Projekte werden aktiv verfolgt, viele Referate sind weitgehend inaktiv. Dennoch erhalten alle Referent*innen eine monatliche Aufwandsentschädigung von über 520 €, der Vorstand sogar mehr als 990 €. Trotz der häufig betonten hohen Arbeitsbelastung sind weder nennenswerte Ergebnisse noch eine transparente Arbeitsweise erkennbar. Auch im Studierendenrat war der AStA in der vergangenen Legislaturperiode kaum präsent. Nur wenige Vorstandsmitglieder und Referent*innen nahmen regelmäßig an den Sitzungen teil und noch seltener wurde über die eigene Arbeit berichtet. Der AStA brachte nur wenige Anträge ein, darunter einen zur Erhöhung der eigenen Aufwandsentschädigungen. Inzwischen zählt unser AStA zu den bestbezahlten in ganz Deutschland, ohne dass sich dies in der Qualität, Sichtbarkeit oder Wirksamkeit seiner Arbeit widerspiegeln würde.

Wir setzen uns für eine Studierendenvertretung ein, die sich konsequent für die Interessen aller Studierenden einsetzt. Eine Studierendenvertretung für alle gibt es nur mit AStA für Alle!

AStA für Alle – Jusos und Unabhängige
Im Mai 2025

Hier kannst du unser Studierendenprogramm als PDF herunterladen: AfA-Studierendenprogramm 2025 Kurzfassung